Die Geschichte der Apothekerkanne

Eine besondere Geschichte verbindet sich mit einer aussergewöhnlichen Zinnkanne. Sie stammt aus der Werkstatt des Nailaer Zinngießermeisters Johann Philipp Erhard Dittmar. Die Kanne ist charakteristisch für das Gebiet um Hof und Naila bis hin nach Wunsiedel im 19. Jahrhundert. Eine Seltenheit ist die Versilberung, da Silber schlecht auf Zinn haftet.

2001 ersteigerte ein Sammler die Kanne im Auktionshaus Bergmann in Erlangen. Dieses erklärte, die Kanne von einem Anti­quitätenhändler in Atlanta, USA, bekommen zu haben.

Eine Erklärungsmöglichkeit, wie die Kanne in die USA gelangte, ist, dass möglicherweise der Zinngießermeister Dittmar die Kanne nach dem Brand 1862 wieder zu sich genommen hat und diese mitnahm, als er 1863 nach Amerika auswanderte.

Tatsache ist, dass die ca. 170 Jahre alte Kanne nach langer Reise wieder nach Naila zurückgekehrt ist. Dank der Unterstützung der Familie Dr. Helmut Matthaei, Nachfahren des damaligen Apothekers, fand sie ihren Platz 2002 im Museum.

Die Gravur „von J. Matthaei“ auf der Unterseite des Bodens deutet auf eine Schenkung hin. In diesem Fall an die Kirchengemeinde in Naila. Karl Ernst Friedrich Matthaei (1803 – 1866) war Apotheker in Naila und verehelicht mit Johanna Hagen. Für sie als Stifterin der Kanne spricht die Jahreszahl 1849 auf dem Deckel. Damals war das Ehepaar seit zehn Jahren verheiratet.

Die Zinnmarken am Boden der Kanne

 

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